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Zweigstelle: MIZ Bergen	Standorte: D 400 Renn / Sach-I OG1	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Die Autorin, Jahrgang 1974, wuchs in Eisenhüttenstadt auf. Nach der Wende studierte sie in Hamburg, fühlte dann aber zunehmend Wut gegen die "Besser-Wessis" in sich aufsteigen. Heute fragt sie sich, ob das Zwickauer Terrortrio nicht eine ähnliche Entwicklung durchlaufen hat wie sie selbst.

Vertreter der Wendegeneration, pubertierend, als die DDR unterging, haben in verschiedenen literarischen Formen über diese Zeit berichtet, vgl. z.B. R. Ide: "Geteilte Träume" (BA 5/07), J. Hensel: "Zonenkinder" (BA 2/03), P. Mädler: "Legende ..." (ID-A 13/11). Zu dieser Generation gehört auch Rennefanz (geboren 1974, aufgewachsen in Eisenhüttenstadt). Anlass für ihren Erinnerungsband waren Diskussionen um die Zwickauer NSU-Zelle, ihre ostdeutsche Herkunft und damit sofortige pauschale Schuldzuweisen (als Prolog Auszüge aus ihrem Essay: "Uwe Mundlos und ich", "BZ" 31.12.2011). Sie fragt: Hätte mir das auch passieren können? Sie sind Altersgefährten, wuchsen in ähnlichen Milieus auf. Mit dem Besuch einer Eliteschule waren die Perspektiven der Autorin vorgezeigt, die 1990 schlagartig wegbrachen. Soziale Sicherheit und die bekannten festen Strukturen gab es nicht mehr; die Eltern hatten eigene Probleme. Orientierungslos findet sie 5 Jahre Halt in einer radikalen Freikirche in Hamburg. Leicht lesbare Darstellung, die mit einem Gespräch mit Uwe Böhnhardts Mutter endet - zur aktuellen Diskussion empfohlen. (2)